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Ein junger Mann von 34 Jahren kam zu mir, mit dem Befund er sei hypersensibel. Er berichtete mir, dass er inzwischen krankgeschrieben ist. Er arbeitete in einem Büro mit 3 weiteren Kollegen und konnte die vielen Geräusche nicht mehr aushalten, das Telefonieren, das Gequatsche, Gelächter, die Klimaanlage etc. Auch spürte er die Gefühle der anderen Menschen im Raum immer sehr genau, sodass er am Abend sehr erschöpft und auch vollkommen überfordert von den einströmenden Eindrücken war. Der Arzt hatte ihm zunächst Burnout diagnostiziert und ihn für einige Zeit krankgeschrieben, aber die Symptome hörten bei ihm nicht auf, im Gegenteil, sie wurden immer schlimmer! Er verbrachte inzwischen die Tage zu Hause in absoluter Ruhe und Abgeschiedenheit.

Es ist unstreitig, dass die betroffenen Menschen sehr unter der starken Empfindsamkeit leiden und in den meisten Fällen denken, sie seien „etwas Besonderes“. Sie sind natürlich etwas Besonderes, in dem Sinne, dass sie eine Empfindlichkeit entwickelt haben, die sie am normalen Alltag kaum noch teilhaben lässt. Denn in den meisten Fällen ziehen sich die belasteten Klienten immer mehr aus dem Alltag zurück. Aber oftmals ist einfach und effektiv Abhilfe zu schaffen, wenn man die Zusammenhänge im Leben erkennt, und die vermeintliche Besonderheit als lösbares Thema und nicht als besondere Qualität zu sehen lernt.

 

Hypersensibilität heilenergetisch betrachtet

Wir Menschen haben ein Energiefeld, die Aura. Dieses Energiefeld verbindet uns mit allen Lebewesen, dient unserer Wahrnehmung, steht für unsere Lebenskraft und hält uns gesund und munter. In diesem Energiefeld speichern wir energetisch alle Erfahrungen ab, die wir im Leben machen. Bei jeder abgespeicherten Erfahrung wird auch ein wenig unserer Lebensenergie blockiert. Wir tragen unser gesamtes Leben und alle Erfahrungen energetisch gespeichert mit uns herum, und erleben auf der Grundlage dieses Energiefeldes unsere Umgebung. Alles was wir als Kind gelernt, an schwierigen Situationen erlebt und weggepackt haben, dient uns als Wahrnehmungsfilter für unsere Umwelt. Wir erleben nur das, worauf wir in der Umgebung in Resonanz gehen. So erleben wir unsere Welt als Spiegel unserer Persönlichkeit, können uns selbst erkennen und entwickeln.

Da wir in unserer westlichen Kultur keine ganzheitliche Vorstellung von unserem Leben gelehrt bekommen, und entsprechend unser Energiefeld weder wahrnehmen, noch die alten Erfahrungen verarbeiten, wird unsere Aura im Laufe des Lebens schwächer. Sind wir energetisch geschwächt, können die vorhandenen Blockaden die Ursache für eine körperliche Erkrankung oder anderweitige Symptome sein. Ist die Lebenskraft reduziert, nehmen wir auch die abgespeicherten Blockierungen als solche stärker wahr. Das ist genau das, was bei hypersensiblen Menschen geschieht! Der Klient nimmt sich selbst und seine Blockaden wahr, ausgelöst und angetriggert vom Gegenüber, dem Kollegen, der Frau, dem Kind oder einfach dem Kellner im Restaurant. Es ist also nicht „der Andere“, der stört, sondern man spürt die eigenen energetischen Blockaden sehr deutlich. Der Andere ist immer nur der Auslöser, aber niemals die Ursache.

 

Hypersensibilität in der praktischen heilenergetischen Arbeit

Beispiele

Hat ein Klient in seiner Kindheit schwierige Situationen zu bewältigen gehabt, können hier die auslösenden Gefühle für die Überempfindlichkeit verortet werden. Bei einer Klientin mit einem hypersensiblen Gehör kam im Gespräch heraus, dass sie in der Kindheit über lange Jahre hinweg nachts von ihrem Papa missbraucht wurde. Sie erinnerte sich, wie sie im Bett lag und auf die Bewegungen und Geräusche im Haus achtete, ständig in Angst vor dem Missbrauch. Heute hörte sie im Alter von 38 Jahren „die Flöhe husten“ und ihr Gehör meldete aus den alten Erfahrungen heraus alle Geräusche, auch die allerleisesten. Sie war Hypersensibel und konnte ihr Leben ohne Oropax nicht mehr aushalten. Wir bearbeiteten das Thema intensiv, und schon nach kurzer Zeit war ihr Gehör „normal“ und sie konnte sich zum ersten Mal in ihrem Leben entspannen, und auch die schönen Geräusche, wie Vogelzwitschern und Meeresrauschen, wieder genießen.

Als weiteres Beispiel möchte ich über einen Mann berichten, 54 Jahre alt, den die Gefühle der Menschen in seiner Umgebung sehr belasteten. Er hatte das Empfinden, für alle Personen die Projektionsfläche zu sein, er nahm jedes Empfinden seiner Gegenüber auf und zog sich immer mehr aus dem Alltag und seinen Beziehungen zurück, um sich zu schützen. Energetisch betrachtet waren alle seine wahrgenommenen Empfindungen die eigenen Blockaden, die er nicht wahrhaben wollte. Wir haben herausgefunden, dass er in seiner Kindheit von seiner Mutter emotional überfordert wurde. Sie hatte ihn, als einzigen Sohn, immer wieder nach der Trennung von ihrem Mann, also seinem Vater, als Prellbock für ihre Not genutzt, und ihn mit ihren eigenen Gefühlen konfrontiert. Wir lösten diese Blockaden der Überforderung von der Mutter, und der Klient konnte bereits nach der ersten Beratung einen Erfolg spüren. Er erkannte die Abläufe und wandelte seine blockierten Emotionen in Lebenskraft. Jetzt, zwei Monate nach unserer Arbeit an dem Thema, muss er selbst über seine eigene Beschränktheit und angebliche Hypersensibilität lachen. Er steht stabil und kraftvoll in seinem Leben.

 

Hypersensibilität bei Kindern

Vielen Kindern wird heute eine Hochsensibilität bescheinigt, wenn sie dem Schulalltag und dem Familienleben nicht gewachsen sind. Aus heilenergetischer Sicht ist diese, für angeblich schwierige Kinder gern gewählte Diagnose, tatsächlich das Ergebnis von zu früher intellektueller Überforderung und in Folge davon, von zu wenig Lebenskraft. Kinder lernen und erleben ihre Umgebung in den ersten Jahren rein emotional. Die meisten Eltern, die ich erlebe, sprechen bereits ihre sehr kleinen Kinder intellektuell, auf der Verstandesebene an. Dies führt für mich logischerweise zu Hypersensibilität. Für ein Kind ist es überlebenswichtig, zu lernen, sich auf die eigenen Gefühle verlassen zu können. Eltern, die ihre Kinder sehr früh überfordern, indem sie sie intellektuell ansprechen oder bereits früh zum intellektuellen Lernen bringen, merken sehr schnell, dass ihre Kinder zu Ohrenentzündungen (weil sie nichts mehr hören wollen!) Hyperaktivismus, Unkonzentriertheit, Aggressionen neigen. Oftmals treten Hautprobleme aller Art auf, die Kinder nässen oder koten ein und das sind nur einige Symptome, die ich in Folge beobachten kann.

Die Qualität des Denkens kann sich nur auf einer gesunden Basis von Gefühlen entwickeln. Zu früh wie ein Erwachsener denken zu müssen wirkt überfordernd und emotional schwächend. Die Kinder werden von Beginn ihres Lebens an von der Umgebung überfordert, und werden logischerweise übersensibel, alleine um sich zu schützen.

 

Der Hypersensible fühlt sich als etwas Besonderes

Die Hypersensibilität wird gerne als besondere Eigenschaft kultiviert und es besteht wenig Neigung, diese Besonderheit loswerden zu wollen. Übrigens ist das eine verbreitete Haltung der heutigen Zeit und gilt auch bei anderen Thematiken. Man wird wegen der Besonderheit anders wahrgenommen und möchte dies irgendwann nicht mehr missen. Werden die Kinder auffällig, neigen wir dazu, eine neue und „ganz besondere“ Krankheit daraus zu entwickeln – und am allerbesten ist es, wenn  unser Kind sie als erstes gehabt hat! So ist heilenergetisch betrachtet sowohl die Hypersensibilität als auch das ADHS zu sehen. Schnell gibt es Medikamente, die die Symptome eindämmen. Leider ist damit den Kindern und Eltern nicht nachhaltig geholfen.

Ganz gleich ob Kind oder Erwachsener, Hypersensibilität ist die Folge von zu wenig Lebenskraft und intellektueller Überforderung. Damit zeigt die Hypersensibilität eine Schwäche unserer Gesellschaft und unserer Erziehungsmethoden. Sie zeigt unsere Angst vor Gefühlen und unsere Überintellektualisierung. Sie ist dagegen keine herausragende Besonderheit des Einzelnen. Der Einzelne, der leidet, kann etwas an seinem Zustand ändern!

 

Die Hilfe

In der heilenergetischen Einzelberatung kommt man schnell den Ursachen auf die Spur und kann die energetischen Blockaden nachhaltig lösen. Ebenso sind entsprechend geführte Sinnanalytische Aufstellungen hilfreich.

Die „erste Hilfe“ für Sie im Alltag ist: Kommen Sie zur Ruhe.
Kennen Sie Ihre Gefühle, wissen Sie was Ihnen guttut?
Schauen Sie in Ihrem Leben genau hin, wo die Überforderung liegt.
Beschäftigen Sie sich mit Ihrer Kindheit und schauen Sie, wo Sie sich bereits als Kind überfordert gefühlt haben.
Haben Sie für Ihre Eltern zu früh die Verantwortung getragen?
Hatten Sie ein Missbrauchserlebnis, gleich ob körperlich oder psychisch? (Missbrauch ist keineswegs immer geschlagen oder sexuell berührt werden. Missbrauch sind z. B. auch die Überforderungen des Kindes, das in Trennungssituationen zum Vermittler oder Tröster gemacht wird).
Machen Sie sich Notizen und führen Sie Tagebuch über die Belastungssituationen.
Suchen Sie sich einen Menschen, dem Sie vertrauen, und mit dem Sie über Ihr Thema reden können.
Suchen Sie sich einen kompetenten und ganzheitlich arbeitenden Therapeuten.

Machen Sie sich klar, dass die Hypersensibilität keine „besondere Auszeichnung und Qualität“ ist, sondern eher ein Zeichen für Schwäche und Instabilität, an der nur Sie selbst etwas ändern können. Aber das Schöne ist: Sie können etwas ändern!